Marc Amacher tourt mit Eric Clapton

Grosse Ehre für den Oberländer Blueser Marc Amacher: Er spielt Anfang Juni in Deutschland und Österreich drei Mal im Vorprogramm von Gitarrengott Eric Clapton.

Vorhang auf für Marc Amacher auf der ganz grossen Livebühne:
Anfang Juni spielt er dreimal im Vorprogramm der lebenden Gitarrenlegende Eric Clapton – und dies in «drei der renommiertesten Konzert-Venues im deutschsprachigen Raum», wie es im Pressetext heisst. Am 4. Juni in der Mercedes-Benz-Arena in Berlin, am 6. Juni in der Stadthalle Wien und am 8. Juni in der SAP-Arena Mannheim.

Nachdem er mit seinem aktuellen Album «Roadhouse» auf Platz 36 der Schweizer Albumcharts eingestiegen ist, legt der Berner Oberländer Vollblutblueser also gleich noch eine Schippe obendrauf. «Wir haben früher oft Musik von Eric Clapton gehört im Bandraum – und hatten auch Songs von ihm im Repertoire», erinnert sich Amacher. Aber selbst wenn die Jungspunde fest daran glaubten, berühmt zu werden und die Musikwelt zu erobern: Dass sie mit Clapton touren würden, daran dürften sie kaum gedacht haben…

Engagiert, nicht eingekauft Bemerkenswert ist, dass Claptons Management Amacher und seine Band nicht nur selber ausgewählt, sondern ihn als einzigen Vorab-Act gebucht hat. «Bei anderen Touren in dieser Grössenordnung kaufen sich Vorbands schon mal ein in der Hoffnung, ihren Bekanntheitsgrad zu erhöhen», weiss Amacher. «Umso mehr macht es mich stolz, dass wir engagiert wurden und für die Auftritte entschädigt werden.»
Präsentieren werden die Musiker, die als Quartett auftreten, vorab Material ab dem Album «Roadhouse», das sie im Hotel Balmholz in Brienz eingespielt haben. Nachdem beim Vorgänger «8 Days» Spielen, Pröbeln und Tüfteln mit allen möglichen Spielarten des Blues im Vordergrund gestanden war, ging es bei «Roadhouse» nur um eines: druckvolle, gradlinige Rhythmen und die wummernde E-Gitarre des Frontmanns.

«Totale Hingabe»

Im Pressetext zum Album heisst es: «In der musikalischen Welt von Marc Amacher gibt es eigentlich nur eine Bedingung: die totale Hingabe.» Von seinen Bandmitgliedern verlange er, dass sie stets wachsam seien und immer alles gäben. «Sie sollen bei der Sache bleiben, schauen, was passiert, zuhören, auf den Moment eingehen», sagt Amacher. Konzertbesucher möchte er am liebsten von ihrer Technikabhängigkeit befreien. «Ich finde es schade, dass die Leute mit ihren Handys Selfies und Videos machen, statt dass sie beim Konzert voll dabei sind.»
Gut möglich, dass er sich doch noch mit Handys im Publikum anfreunden muss – wenn die Fans von Eric Clapton dann auch die Auftritte der Vorband aus den Schweizer Alpen gebannt und begeistert werden festhalten wollen.

Musik im Herzen

«Natürlich kann ich damit leben, wenn die Leute am Konzert filmen oder fotografieren», sagt er konfrontiert mit dieser Aussage. «Ich bin nicht technikfeindlich. Aber mir geht es darum, dass die Menschen die Musik mit dem Kopf und dem Herzen wahrnehmen und auch dorts peichern sollen – und nicht nur auf der Speicherkarte des martphones.» So spiele es ihm auch eine untergeordnete Rolle, ob er vor 15, 150 oder 15 000 Menschen auftrete: «Meine Aufgabe ist, möglichst viele von ihnen für mich und meine Musik zu gewinnen – egal, wie viele zuhören.»

Marco Zysset
Quelle: Thunertagblatt
Christoph Buchs/PD