Der Brunner Schlagzeuger tritt morgen Donnerstag im Gaswerk mit Marc Amacher auf.
Morgen tritt der Berner Marc Amacher, bekannt geworden durch die TV-Castingshow «The Voice of Germany», im Gaswerk in Seewen auf. In seiner Band spielt Fabio Rogantini. Für den Brunner ist das Konzert ein «Heimspiel». Der «Bote» traf den jungen Musiker und er erzählt von seinem Leben als Schlagzeuger.
Momentan touren Sie mit Marc Amacher durch die Schweiz. Wie kam es dazu?
Angefangen hatte es letztes Jahr. Ich war am Reisen und dann rief wie aus dem Nichts Marc Amacher an: «Hey Fäbu. Mir ist gerade die Band abgesprungen. Hast du Lust, im März mit mir auf die Deutschland-Tour zu kommen?» Da musste ich nicht zweimal überlegen und sagte natürlich zu. Als ich von meiner Reise zurück in die Schweiz kam, trafen wir und ein bis zweimal und dann ging es bereits los. Die Tour durch Deutschland war der Hammer. Dieses Jahr sind wir hauptsächlich in der Schweiz unterwegs.
Wie ist die Tour?
Für mich ist es wirklich einfach ein «Buebe»-Traum. Aber es ist auch sehr anstrengend. Mit Amacher ist vieles nicht geprobt. Es kann jedes Mal wieder anders sein. Wir, die Band, sind sehr fokussiert auf ihn, was er macht. Und durch das ist jeder Gig anders. Man kann nie etwas auswendig lernen und das macht es extrem anstrengend, aber auch sehr cool. Natürlich ist auch das Pendeln zu den Konzerten sehr ermüdend. Aber ich meckere auf ganz hohem Niveau (lacht).
Und ist Party nach dem Konzert ein Thema für Sie?
Das war selten der Fall. In Deutschland konnten wir das praktisch nie, da wir immer gerade weiter mussten. Aber immer am letzten Abend feierten wir ein wenig, aber nie so, wie man es sich vorstellt (lacht). Das Gegenteil war eher der Fall.
Sie sind also eher ein Langschläfer als ein Partygänger?
Ich würde sagen, ich bin beides: Ein Partygänger, der danach lange schläft. Aber wenn es um Musik geht, ist mir Musik wichtiger als die Party. Das Konzert soll immer sauber und professionell sein.
Ist Ihnen bei einem Konzert auch schon etwas Aussergewöhnliches mit einem Fan passiert?
Aussergewöhnlich nicht, nur herzige Sachen. Wenn es beispielsweise etwas schwierig ist, die Energie auszutauschen mit dem Publikum, dann suche ich mir jemanden aus dem Publikum aus, wo ich sehe: Die Person geht ab und hat Freude. Danach widme ich meinen ganzen Abend dieser Person. Ich schaue immer wieder zu dieser Person. Und einmal war es ein kleines Mädchen und sie tanzte extrem zur Musik. Sie kam am Ende sehr scheu fragen, ob sie meine Drummer-Sticks darf. Das war sehr herzig. Das ist das einzig ‹Aussergewöhnliche›, was vorkommt. Solche Momente finde ich sehr cool. Dann spüre ich, dass es wirklich jemanden gibt, der zu mir hochschaut.
Blues und Rock, so kann man die Musik von Marc Amacher definieren. Was spielen Sie und hören Sie am liebsten?
Ich höre definitiv nicht nur das, was ich spiele. Wenn ich alleine übe, spiele ich zu möglichst allem, um mir ein möglichst breites Spektrum anzueignen. Deshalb höre ich sehr viel verschiedene Musik.
Machen Sie auch noch selber Musik?
Ich singe sehr gerne unter der Dusche (lacht).
Klingt sicher super. Und die Band Carpet Town, gibt es sie noch?
Ja, es gibt uns eigentlich noch. Als Covid kam, hat sich die Band kurz aufgelöst. Danach fanden wir aber wieder zwei tolle Musiker und probten zusammen. Seitdem hatten wir etwa vier Gigs. Es ist nicht mehr dasselbe wie zuvor. Dennoch macht es sehr Spass, mit ihnen zu Musizieren.
Sind Sie Vollzeit Musiker?
Nicht ganz. Ich bin noch in der Gastronomie tätig. Das ist meine einzig konstante Einnahmequelle.
Was schwebt Ihnen für die Zukunft vor?
Keine Ahnung. Vor ein paar Jahren stresste mich diese Frage sehr. Aber momentan läuft alles super. Es kamen all diese Chancen. Auch mein Umfeld ist super. Meine Familie, Freunde und mein Chef unterstützen mich alle sehr. Ich mache mir momentan gar keine Gedanken darüber, wie meine Zukunft aussehen wird.
Haben Sie Träume, die Sie erreichen wollen?
Ich lebe momentan meinen Traum. Ich weiss, das klingt sehr kitschig, aber es ist wahr. Mein Kindheitstraum ging in Erfüllung.
Morgen treten Sie Zuhause auf. Freuen Sie sich?
Ich freue mich extrem. Bin aber auch sehr nervös. Nun kann ich meinem Umfeld, welches mich immer unterstützt, zeigen – das ist mein Traum. Ich glaube, da setze ich mich selber ein wenig unter Druck.
Alexandra Donner
Quelle:bote.ch